Reiten am Watt - aber nicht Schlick

Normalerweise ist ein Ausritt am Watt eine tolle Sache. Ausreiten am Wattenmeer ist ein herrliches Erlebnis, weil die entstehende Weite so groß ist. Man hat also unglaublich viel Platz beim Ausreiten am Watt. Allerdings hängt die Möglichkeit vernünftig zu reiten eben davon ab, welche Art von Watt man als Boden hat.

Schlickwatt gibt nach...

Während das Sandwatt und das Mischwatt eher gröber gekörnt sind, hat das Schlickwatt Körner, die mit weniger als 0,06 Millimeter Durchmesser sind und außerdem findet man im Schlickwatt teilweise bis zu 80 Prozent an organischem Material beziehungsweise sogar einen Wasseranteil im Watt von teilweise 70 bis 70 Prozent. Das bringt beim Schlickwatt mit sich, dass der Boden unter einem Auftreten einfach nachgibt man einsinkt. Und das ist eigentlich schon der wichtigste Grund, warum man auf diesem Boden nicht sinnvoll reiten kann bzw. eigentlich sogar die Gesundheit des Pferdes gefährden würde, wenn man auf dem Schlickwatt reitet. Im Gegensatz zum Treibsand ist es beim Schlickwatt nicht so, dass es vollständig wie eine Flüssigkeit reagiert und man mit jeder weiteren Bewegung noch weiter in den Boden einsinken würde, aber trotzdem ist der Boden eben so weich und gibt eben vor allem nach unten nach - und das ist die Gefahr.

Auch Mischwatt ist weich...

Auch das Mischwatt mit einer Korngröße von etwa 0,07 Millimetern ist sehr feingliedrig, aber durch den geringeren Wasseranteil und den geringeren organischen Anteil - dadurch sammel sich auch weniger Wasser im Material - reagiert beim Auftreten etwas stabiler. Das Auftreten auf diesem Watt verdichtet den Sand und quetscht das Wasser seitlich weg, wodurch das Mischwatt auch kurz nachgibt, aber dann eine umso mehr verfestigte Grundlage nach geringem Absenken bietet.

Thema fertiglesen...

Wo findet man Schlickwatt?

Schlickwatt ist dunkel, eine fast schwarze Masse, weil es viele organische Anteile und eigentlich relativ wenig Sand hat. Dazu kommt - auch das lieben die Reiter ohnehin nicht, dass es im Schlickwatt oft nach einem leichten Schwefelgeruch duftet - ähnlich wie bei faulen Eiern. Das hat damit zu tun, dass es im Schlickwatt direkt unter der Oberfläche aerobe Prozesse gibt. Dabei zersetzen Bakterien die organischen Substanzen im Schlickwatt, an den Stellen wo es schon - durch die geringe Luftdurchlässigkeit - wenig Sauerstoff gibt. Und daraus entsteht diese schwefelige, schwarze Masse, die den Geruch produziert.

Schlickwatt an der Nordsee

Beispielsweise - aber natürlich nicht nur dort - ist das Reiten an Stränden der Halbinsel Butjadingen zwischen Jade und Weser nicht möglich, weil ein Teil davon Grünstrand ist und das Reiten dort verboten wäre und anderere Teile eben Schlickwatt sind. Wo das für die Pferde und Reiter damit gefährliche Schlickwatt sonst noch an der Nordsee ist, ergänzen wir hier.

Startseite Inhaltsverzeichnis